„Es war ein verheerendes Jahr“, sagt Jan Egeland, Generalsekretär des NRC. „In den vergangenen 12 Monaten haben die schrecklichen Ereignisse in den besetzten palästinensischen Gebieten, in Israel und im Libanon Verwüstung angerichtet, und wir stehen nun am Rande eines weitreichenden regionalen Krieges. Hunderttausende von Zivilist*innen wurden getötet, verletzt oder vertrieben, und eine große Zahl unschuldiger Kinder ist immer noch traumatisiert, hungrig und krank. Ein Jahr später sind wir nun einem Waffenstillstandsabkommen nicht näher als in den dunkelsten Tagen der Feindseligkeiten.
„Die Regierungen müssen erkennen, dass, solange Waffen nach Israel und an nichtstaatliche bewaffnete Gruppen gelangen, die Kriegsmaschinerie weiter angeheizt wird und das Leiden der Zivilbevölkerung zu einem nicht unerheblichen Teil denjenigen zuzuschreiben ist, die Öl ins Feuer gießen. Sie haben es in der Hand, dieser Tragödie ein Ende zu setzen, und sie müssen alles in ihrer Macht Stehende tun, um dieses Ziel zu erreichen.“
Trotz der enormen Herausforderungen unterstützt das NRC weiterhin Familien in den besetzten palästinensischen Gebieten und im Libanon. In Gaza ist es unseren Teams gelungen, trotz mehrerer Vertreibungen und Störungen einsatzfähig zu bleiben. Die Hilfslieferungen, die im vergangenen Jahr in Gaza ankamen, konnten den ständig wachsenden Bedarf nicht annähernd decken. Im September erreichten durchschnittlich 50 Lastwagen pro Tag den Gazastreifen. Dies ist die niedrigste Zahl, die bisher verzeichnet wurde.
„Die humanitäre Krise in Gaza hat ein unerträgliches Ausmaß erreicht. Das Ausmaß der Schäden und Verluste ist so groß, dass der Wiederaufbau Jahre dauern wird, aber NRC wird vor Ort bleiben und die Gemeinschaften weiterhin auf jede erdenkliche Weise unterstützen. Meine Kolleg*innen haben ihr Leben riskiert, um die Hilfe zu leisten, die wir nach Gaza bringen können. Hunderttausende Menschen haben immer noch keinen Zugang zu lebenswichtigen Gütern wie Unterkunft, Nahrung und sauberem Wasser. Der Bedarf an Hilfslieferungen ist aufgrund der israelischen Restriktionen, der Zersetzung der sozialen Strukturen und des Zusammenbruchs von Recht und Ordnung nach wie vor so groß. Alle Grenzübergänge nach Gaza müssen geöffnet werden, um eine Ausweitung der Hilfe zu ermöglichen. Es gibt keine Entschuldigung dafür, dieses Leid weiter zuzulassen,“ sagte Egeland.
Notizen für die Redaktionen:
- In Israel wurden bei Angriffen bewaffneter Gruppen aus dem Gazastreifen nach dem 7. Oktober 1.200 Menschen getötet und mehr als 5.400 verletzt (OCHA).
- Bei dem anschließenden Großangriff Israels auf Gaza wurden mehr als 41.615 Menschen getötet und 96.000 verletzt (Palestinian Ministry of Health in Gaza). Unter den Trümmern werden mehr als 10.000 Menschen vermisst (OCHA).
- Mindestens 306 humanitäre und 900 medizinische Hilfskräfte wurden in Gaza getötet (OCHA).
- Schätzungsweise 1,9 Millionen Palästinenser*innen in Gaza (90 Prozent) sind derzeit auf der Flucht, viele von ihnen erleben aufgrund anhaltender israelischer Umsiedlungsbefehle mehrfache Zwangsvertreibung.
- Das Angebot an Hilfsgütern hat den niedrigsten Stand seit Oktober 2023 erreicht (OCHA).
- Der libanesischen Regierung zufolge wurden im Libanon allein in der letzten Woche 1.640 Menschen durch israelische Luftangriffe getötet. Mehr als eine Million Menschen im Libanon wurden seit Oktober 2023 vertrieben.
- Nach Angaben der israelischen Regierung wurden seit dem 8. Oktober 2023 34 Menschen im Norden Israels und 12 Kinder auf den von Israel besetzten Golanhöhen getötet (Amnesty International).
- Mehr als 68.000 Menschen aus dem Norden Israels und 75.200 Menschen aus der israelischen Peripherie des Gazastreifens sind weiterhin auf der Flucht (Knesset).
- Seit dem 7. Oktober wurden im Westjordanland mindestens 693 Palästinenser*innen getötet. Mindestens 23 Israelis, darunter 17 Angehörige der israelischen Streitkräfte und fünf Siedler*innen, wurden im Westjordanland von Palästinenser*innen getötet (OCHA).
- Die Gewalt durch Siedler*innen hat mit 1.390 gemeldeten Vorfällen seit dem 7. Oktober einen Höchststand erreicht. Israel hat seit dem 7. Oktober 1.725 Gebäude im Westjordanland zerstört (OCHA).
- NRC hat 45 nationale und 4 internationale Mitarbeiter*innen, die in Gaza tätig sind. Die Organisation leistet in der gesamten Enklave humanitäre Hilfe, um die multisektoralen humanitären Bedürfnisse südlich von Wadi Gaza zu decken, und hat kürzlich zum ersten Mal seit Oktober 2023 wieder Hilfe in den nördlichen Gebieten geleistet.
- Die Programme von NRC in Gaza umfassen:
- Unterstützung des Standortmanagements für vertriebene Familien, die in unterversorgten Behelfslagern leben
- Bereitstellung von Notunterkünften und wichtigen Hilfsgütern, sauberem Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und Hygieneartikeln für die Bevölkerung in über 40 Lagern für Binnenvertriebene
- Psychosoziale Betreuung und Freizeitaktivitäten für vertriebene Kinder
- Spezielle Schutzmaßnahmen für die Schwächsten
- Rechtsberatung und Unterstützung für vertriebene Familien
- Mehrzweck-Bargeldhilfe für die bedürftigsten vertriebenen Familien
Multimedia:
- Fotos und Videos können hier kostenlos heruntergeladen werden.
Für weitere Informationen oder zur Vereinbarung eines Interviews wenden Sie sich bitte an:
- Ahmed Bayram, MENA Media Adviser, NRC Norwegian Refugee Council in Amman: ahmed.bayram@nrc.no, +962 79 0160147
- Zoe-Marie Lodzik, Communication Adviser, NRC Norwegian Refugee Council in Berlin: lodzik@nrc-hilft.de, +49 (0) 151 578 60663
- NRC Norwegian Refugee Council weltweite Medien-Hotline: media@nrc.no, +47 905 62 329
„Es war ein verheerendes Jahr“, sagt Jan Egeland, Generalsekretär des NRC. „In den vergangenen 12 Monaten haben die schrecklichen Ereignisse in den besetzten palästinensischen Gebieten, in Israel und im Libanon Verwüstung angerichtet, und wir stehen nun am Rande eines weitreichenden regionalen Krieges. Hunderttausende von Zivilist*innen wurden getötet, verletzt oder vertrieben, und eine große Zahl unschuldiger Kinder ist immer noch traumatisiert, hungrig und krank. Ein Jahr später sind wir nun einem Waffenstillstandsabkommen nicht näher als in den dunkelsten Tagen der Feindseligkeiten.
„Die Regierungen müssen erkennen, dass, solange Waffen nach Israel und an nichtstaatliche bewaffnete Gruppen gelangen, die Kriegsmaschinerie weiter angeheizt wird und das Leiden der Zivilbevölkerung zu einem nicht unerheblichen Teil denjenigen zuzuschreiben ist, die Öl ins Feuer gießen. Sie haben es in der Hand, dieser Tragödie ein Ende zu setzen, und sie müssen alles in ihrer Macht Stehende tun, um dieses Ziel zu erreichen.“
Trotz der enormen Herausforderungen unterstützt das NRC weiterhin Familien in den besetzten palästinensischen Gebieten und im Libanon. In Gaza ist es unseren Teams gelungen, trotz mehrerer Vertreibungen und Störungen einsatzfähig zu bleiben. Die Hilfslieferungen, die im vergangenen Jahr in Gaza ankamen, konnten den ständig wachsenden Bedarf nicht annähernd decken. Im September erreichten durchschnittlich 50 Lastwagen pro Tag den Gazastreifen. Dies ist die niedrigste Zahl, die bisher verzeichnet wurde.
„Die humanitäre Krise in Gaza hat ein unerträgliches Ausmaß erreicht. Das Ausmaß der Schäden und Verluste ist so groß, dass der Wiederaufbau Jahre dauern wird, aber NRC wird vor Ort bleiben und die Gemeinschaften weiterhin auf jede erdenkliche Weise unterstützen. Meine Kolleg*innen haben ihr Leben riskiert, um die Hilfe zu leisten, die wir nach Gaza bringen können. Hunderttausende Menschen haben immer noch keinen Zugang zu lebenswichtigen Gütern wie Unterkunft, Nahrung und sauberem Wasser. Der Bedarf an Hilfslieferungen ist aufgrund der israelischen Restriktionen, der Zersetzung der sozialen Strukturen und des Zusammenbruchs von Recht und Ordnung nach wie vor so groß. Alle Grenzübergänge nach Gaza müssen geöffnet werden, um eine Ausweitung der Hilfe zu ermöglichen. Es gibt keine Entschuldigung dafür, dieses Leid weiter zuzulassen,“ sagte Egeland.
Notizen für die Redaktionen:
- In Israel wurden bei Angriffen bewaffneter Gruppen aus dem Gazastreifen nach dem 7. Oktober 1.200 Menschen getötet und mehr als 5.400 verletzt (OCHA).
- Bei dem anschließenden Großangriff Israels auf Gaza wurden mehr als 41.615 Menschen getötet und 96.000 verletzt (Palestinian Ministry of Health in Gaza). Unter den Trümmern werden mehr als 10.000 Menschen vermisst (OCHA).
- Mindestens 306 humanitäre und 900 medizinische Hilfskräfte wurden in Gaza getötet (OCHA).
- Schätzungsweise 1,9 Millionen Palästinenser*innen in Gaza (90 Prozent) sind derzeit auf der Flucht, viele von ihnen erleben aufgrund anhaltender israelischer Umsiedlungsbefehle mehrfache Zwangsvertreibung.
- Das Angebot an Hilfsgütern hat den niedrigsten Stand seit Oktober 2023 erreicht (OCHA).
- Der libanesischen Regierung zufolge wurden im Libanon allein in der letzten Woche 1.640 Menschen durch israelische Luftangriffe getötet. Mehr als eine Million Menschen im Libanon wurden seit Oktober 2023 vertrieben.
- Nach Angaben der israelischen Regierung wurden seit dem 8. Oktober 2023 34 Menschen im Norden Israels und 12 Kinder auf den von Israel besetzten Golanhöhen getötet (Amnesty International).
- Mehr als 68.000 Menschen aus dem Norden Israels und 75.200 Menschen aus der israelischen Peripherie des Gazastreifens sind weiterhin auf der Flucht (Knesset).
- Seit dem 7. Oktober wurden im Westjordanland mindestens 693 Palästinenser*innen getötet. Mindestens 23 Israelis, darunter 17 Angehörige der israelischen Streitkräfte und fünf Siedler*innen, wurden im Westjordanland von Palästinenser*innen getötet (OCHA).
- Die Gewalt durch Siedler*innen hat mit 1.390 gemeldeten Vorfällen seit dem 7. Oktober einen Höchststand erreicht. Israel hat seit dem 7. Oktober 1.725 Gebäude im Westjordanland zerstört (OCHA).
- NRC hat 45 nationale und 4 internationale Mitarbeiter*innen, die in Gaza tätig sind. Die Organisation leistet in der gesamten Enklave humanitäre Hilfe, um die multisektoralen humanitären Bedürfnisse südlich von Wadi Gaza zu decken, und hat kürzlich zum ersten Mal seit Oktober 2023 wieder Hilfe in den nördlichen Gebieten geleistet.
- Die Programme von NRC in Gaza umfassen:
- Unterstützung des Standortmanagements für vertriebene Familien, die in unterversorgten Behelfslagern leben
- Bereitstellung von Notunterkünften und wichtigen Hilfsgütern, sauberem Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und Hygieneartikeln für die Bevölkerung in über 40 Lagern für Binnenvertriebene
- Psychosoziale Betreuung und Freizeitaktivitäten für vertriebene Kinder
- Spezielle Schutzmaßnahmen für die Schwächsten
- Rechtsberatung und Unterstützung für vertriebene Familien
- Mehrzweck-Bargeldhilfe für die bedürftigsten vertriebenen Familien
Multimedia:
- Fotos und Videos können hier kostenlos heruntergeladen werden.
Für weitere Informationen oder zur Vereinbarung eines Interviews wenden Sie sich bitte an:
- Ahmed Bayram, MENA Media Adviser, NRC Norwegian Refugee Council in Amman: ahmed.bayram@nrc.no, +962 79 0160147
- Zoe-Marie Lodzik, Communication Adviser, NRC Norwegian Refugee Council in Berlin: lodzik@nrc-hilft.de, +49 (0) 151 578 60663
- NRC Norwegian Refugee Council weltweite Medien-Hotline: media@nrc.no, +47 905 62 329