Brigitte
DR Kongo

Endlich kann Brigitte wieder lachen

Daumen hoch! Endlich kann Brigitte wieder lächeln. Sie wird nicht mehr vergessen. NRC Flüchtlingshilfe hat Bargeld bereitgestellt, mit dem sie ein neues Haus bauen konnte.

Brigitte Bishiya Tshibasu (38) lebt in der am meisten vergessenen Flüchtlingskrise der Welt. Aber sie bekommt Hilfe. Im vergangenen Jahr konnten wir dank unserer Spenderinnen und Spender 740.000 Menschen unterstützen, die in der in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) auf der Flucht sind.

Brigittes Heimatdorf in der Provinz Tanganyika wurde von bewaffneten Männern angegriffen und niedergebrannt. Ihr Mann wurde getötet. Brigitte und ihre Kinder konnten sich retten, indem sie in den Wald flohen.

Wir suchten unter den Bäumen Schutz vor dem Regen. Aber dann wurden meine Kinder krank und ich hatte kein Geld, um ihre Medikamente zu bezahlen.
Brigitte

Brigitte erzählt von der Hölle auf Erden, in der sie sieben Monate lang lebten. Von Angst, Hunger und Ungewissheit.

„Nach sieben Monaten erhielten wir vom Dorfvorsteher die Nachricht, dass es sicher sei, nach Hause zurückzukehren. Was wir vorfanden, war nackter Boden. Unser Haus war niedergebrannt. Wir hatten alles verloren. Ich war Witwe und musste die Kinder ernähren. Es war eine schwere Zeit. Wir weinten und baten Gott um Hilfe“, erinnert Brigitte sich.

Wir helfen

Die Geschichte von Brigitte und ihren Kindern ist kein Einzelfall. Jeden Tag werden in der DR Kongo 6.000 Menschen vertrieben. Es ist das Land, in dem weltweit die meisten Menschen durch Kriege und gewaltsame Konflikte zur Flucht gezwungen sind. Gleichzeitig ist es jedoch auch das Land, das auf der Liste der vergessenen Flüchtlingskrisen der Welt ganz oben steht.

Brigitte mit ihren Kindern vor dem neuen Haus. Foto: Itunu Kuku/NRC Flüchtlingshilfe

Aber diese Menschen in diesen Ländern sind es, die auf unserer Prioritätenliste ebenfalls ganz oben stehen. Im vergangenen Jahr konnten wir fast zwölf Millionen Menschen in den am stärksten vom Krieg betroffenen Regionen der Welt lebensrettende Hilfe leisten. Dazu gehörten auch die vergessenen Krisen.

Mit unserer Hilfe haben wir auch das Dorf Katende erreicht, wo Brigitte und ihre Familie leben. Dank der vielen Menschen, die uns unterstützen, konnten wir im vergangenen Jahr über 740.000 Menschen helfen, die in der DR Kongo auf der Flucht sind.

Brigitte kann sich endlich sicher fühlen. Foto: Itunu Kuku/NRC Flüchtlingshilfe

Ein neues Zuhause

„Ich bin so glücklich und dankbar für das neue Haus. Die Kinder fühlen sich sicher und werden nicht mehr krank“, sagt Brigitte. Sie reckt den Daumen nach oben und schenkt uns ein breites Lächeln.

NRC Flüchtlingshilfe unterstützt einige der am meisten gefährdeten unter den Zurückkehrenden. Brigitte ist eine von 1.600 Menschen in 40 Dörfern, die im letzten Jahr rund 80 Euro für den Bau eines neuen Hauses erhalten haben.

Das Leben von Brigitte und ihren Kindern ist nun keineswegs perfekt. Es gibt noch vieles, woran es ihnen im Alltag fehlt. „Aber jetzt haben wir immerhin wieder ein Dach über dem Kopf“, sagt sie.

In ihrem neuen Haus fühlen sie sich wieder sicherer und können beginnen, ihr Kriegstrauma zu verarbeiten und Zukunftspläne zu schmieden.

Lange Strecken und schlechte Straßen gehören für unsere Kolleginnen und Kollegen in der DR Kongo zum Alltag. Foto: Itunu Kuku/NRC Flüchtlingshilfe

Hilfe, wo der Bedarf am größten ist

Brigitte und viele ihrer Nachbarn, darunter auch Witwen wie sie, mussten lange auf Unterstützung warten.

„Es sind diese Menschen und Regionen, denen wir Priorität einräumen: Regionen, die schwer erreichbar sind oder wo nur wenige oder gar keine anderen Hilfsorganisationen im Einsatz sind,“ sagt Maureen Philippon, die bis 2021 die Arbeit von NRC Flüchtlingshilfe in der DR Kongo leitete.

Sie betont, wie wichtig es ist, dass wir unsere Augen nicht vor diesen Krisen verschließen.

„Nur so können wir etwas bewegen. Wir wollen die Aufmerksamkeit auf diese Krisen lenken und die humanitäre Gemeinschaft, die Medien und die Politik daran erinnern, dass hier Handlungsbedarf besteht. Ein Menschenleben ist ein Menschenleben, egal, ob jemand in der DR Kongo, in Syrien oder im Irak geboren wurde. Dies muss sich auch in der humanitären Hilfe und im politischen Engagement widerspiegeln und darf nicht von strategischen Prioritäten oder dem Umfang der Medienberichterstattung über eine Krise abhängen.

Dank unserer Spenderinnen und Spender hat Brigitte (38) Hilfe bekommen. Sie lebt in dem Land, das auf der Liste der zehn vergessenen Flüchtlingskrisen ganz oben steht.