Krise im Sudan

Südsudan: Wassermangel an der Grenze, Zehntausende auf der Flucht aus dem Sudan

Die Region Renk im Bundesstaat Upper Nile im Südsudan hat derzeit mit einer schweren humanitären Krise zu kämpfen.

Zehntausende Menschen, die vor dem am 15. April 2023 ausgebrochenen Konflikt im Sudan auf der Flucht sind, befinden sich derzeit in der Region Renk. Dort mangelt es sowohl an Trinkwasser und sanitären Einrichtungen als auch an Lebensmitteln und Unterkünften.

NRC Flüchtlingshilfe, eine der wichtigsten humanitären Organisationen, die im Südsudan im Einsatz sind, setzt sich unermüdlich dafür ein, den dringenden Bedarf der betroffenen Bevölkerung zu decken. Die begrenzten Mittel und der erwartete Zustrom weiterer Flüchtender verschärfen jedoch die ohnehin schon dramatische Situation.

Geflüchtete aus dem Sudan holen sauberes Wasser aus einem Tank, der im Transitzentrum in Renk, Südsudan, von NRC Flüchtlingshilfe bereitgestellt wurde. Foto: Lumago Moses/NRC Flüchtlingshilfe

Kennedy Ayuku, Mitarbeiter des Notfallteams in Renk, schildert die katastrophalen Zustände: „Nahrungsmittel und Wasser reichen nicht. Menschen erleiden Hitzschläge, weil es nicht genug Unterkünfte für die wachsende Anzahl Menschen gibt und sie zu lange der Sonne ausgesetzt sind.“

NRC Flüchtlingshilfe stellt sudanesischen Geflüchteten und südsudanesischen Geflüchteten, die derzeit durch das Transitzentrum in Renk in den Südsudan zurückkehren, pro Tag durchschnittlich 20 Liter Wasser zur Verfügung. Leider reicht es nicht aus, um die 6.000 Menschen außerhalb des Transitzentrums zu versorgen, die keinen Zugang zu sauberem Wasser haben. In ihrer Verzweiflung haben manche sich darauf verlegt, in Hotels und Geschäften um Wasser zu bitten.

Geflüchtete aus dem Sudan holen sauberes Wasser aus einem Tank, der im Transitzentrum in Renk, Südsudan, von NRC Flüchtlingshilfe bereitgestellt wurde. Foto: Lumago Moses/NRC Flüchtlingshilfe

Da sich bezüglich der Situation im Sudan keine Verbesserung abzeichnet, ist mit dem Zustrom weiterer Flüchtlinge und Zurückkehrender in den Südsudan zu rechnen. Rund 800.000 südsudanesische Geflüchtete leben derzeit im Sudan, von denen ein Viertel sich in Khartum aufhält und somit unmittelbar von dem Konflikt betroffen ist.

In Anbetracht dieser äußerst kritischen Lage ruft NRC Flüchtlingshilfe die internationale Gemeinschaft und alle Geber dazu auf, ihre Unterstützung für den Südsudan aufzustocken. Das Wichtigste ist es jetzt, den Wassermangel zu beheben und ausreichend Nahrungsmittel, Unterkünfte, medizinische Versorgung und sanitäre Einrichtungen bereitzustellen.

Unterstützen Sie Menschen auf der Flucht

Mehr Menschen als je zuvor sind dazu gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und ihren gesamten Besitz zurückzulassen.

Unterstützen Sie unsere Arbeit, um sicherzustellen, dass diese Menschen die nötige Hilfe bekommen: Zum Spendenformular