Herzschmerz und Hoffnung

Geflüchtete Mädchen im Libanon

Foto: Hussein Amri/NRC

Foto: Hussein Amri/NRC

Wir bei NRC ermutigen Mädchen auf der ganzen Welt, ihre Träume zu verwirklichen und ihr volles Potenzial zu entfalten. Die Mädchen, die wir Ihnen in diesem Artikel vorstellen, haben alle die Erfahrung gemacht, in sehr jungen Jahren aus ihrem Heimatland fliehen zu müssen. Und alle haben die innere Stärke bewiesen, Widrigkeiten zu überwinden und von einer besseren Zukunft zu träumen. 

Auf der ganzen Welt kämpfen Mädchen unentwegt um ihre Grundrechte. Seit Jahrzehnten schränkt die Geschlechterungleichheit die Entscheidungsfreiheit von Mädchen über ihr eigenes Leben ein. In vielen Teilen der Welt haben Mädchen keinen Zugang zu Bildung, können nicht selbst entscheiden, wen sie heiraten, haben keinen Zugang zu Informationen und dürfen nicht arbeiten – und das nur, weil sie Mädchen sind.

Mit dem richtigen Rüstzeug und entsprechenden Möglichkeiten können Mädchen für ihre Gemeinden eine Quelle der Stärke und Inspiration sein. Diese Mädchen können trotz aller Schwierigkeiten ihr Schicksal selbst bestimmen und neue Grenzen für ihr Leben setzen.

Lernen Sie einige der Mädchen kennen, mit denen wir im Libanon arbeiten – einem Land, das 1,5 Millionen Geflüchtete aus Syrien aufgenommen hat. Das ist weltweit die höchste Anzahl syrischer Geflüchteter pro Kopf, von denen 27,1 Prozent Mädchen zwischen 0 und 18 Jahren sind.


„Es wäre viel Gutes geschehen, wenn der Krieg in Syrien nicht ausgebrochen wäre. Wir hätten in Syrien und in der Gesellschaft etwas verändern können, aber jetzt bleibt uns nichts anders übrig als abzuwarten. Mir fehlt alles in Syrien: unser Haus, die Schule, meine Freunde und meine Großeltern.“

„Ich träume davon zu reisen, weil ich Menschen kennenlernen und neue Kulturen und Länder entdecken will. Ich sehe mir bei Google immer Fotos von Kanada an. Es gefällt mir dort sehr. Eines Tages möchte ich mal dorthin.“

„Ich lese gern. Ich lese online, weil wir hier nicht oft Bücher kaufen können. Ich schreibe auch gern selbst – ich habe immer gute Noten im Schreiben. Es fällt mir leicht, weil es mir Spaß macht.“

„Im Moment würde ich gern mit meiner Schwester einen YouTube-Kanal gründen, wo wir unterhaltsame Videos hochladen. Später will ich Zahnärztin werden, oder Journalistin, weil ich gern fotografiere. Ich wünschte, der Krieg in Syrien hätte ein Ende und wir könnten wieder nach Hause gehen und meine Geschwister und ich könnten unsere Träume verwirklichen.“

–Rasha, 14, syrische Geflüchtete im Libanon


Die siebenjährige Layan wurde inmitten des Krieges in Syrien geboren. Ein paar Tage nach ihrer Geburt verschärften sich die Kämpfe in dem Gebiet, in dem sie lebte, und ihre Familie musste in den Libanon fliehen. Layans Eltern hatten ihre Heirat zum Zeitpunkt ihrer Geburt noch nicht eintragen lassen und konnten daher auch ihre Geburt nicht anmelden, bevor sie Syrien verließen.

Layans Mutter lebte in der ständigen Angst, Layan und ihre Geschwister könnten ihr von den Behörden weggenommen werden, da sie keinen Beweis hatte, dass es tatsächlich ihre Kinder waren.

Layan begann zusammen mit ihren Freunden eine Schule zu besuchen, musste aber nach einem Monat abbrechen, weil sie keine Ausweispapiere besaß. Layan war verzweifelt. Sie liebte die Schule und konnte nicht verstehen, warum sie nicht wie die anderen Kinder hingehen durfte.

Glücklicherweise erhielt ihre Mutter von NRC mit Unterstützung des Ministeriums des Vereinigten Königreichs für internationale Entwicklung (DFID) rechtliche Hilfe. So konnte sie schließlich die Geburt ihrer Kinder anmelden, wodurch Layan wieder zur Schule gehen konnte.

– Layan, 7, syrische Geflüchtete im Libanon


Sahar ist eine 13-jährige Palästinenserin, die im Südlibanon lebt. Sie war sehr glücklich darüber, an den von NRC angebotenen Outdoor-Aktivitäten teilnehmen zu können.

„Es ist das erste Mal, dass ich reite oder ein ATV ausprobiere. Ich habe eine Wachstumsstörung in meiner linken Hand und im Bein, die mich etwas einschränkt. Aufgrund dessen hatte ich bisher nie den Mut, mich auszuprobieren und verschiedene Aktivitäten wie diese zu erleben. Normalerweise wäre ich nicht so glücklich, wie ich es heute war.“

„Ich ermutige andere, trotz ihrer Schwäche mutig zu sein und für das, was sie wollen, zu kämpfen, und zu respektieren, dass jeder anders ist.“

Das Lernförderprogramm, an dem Sahar teilnimmt, wird von der Generaldirektion Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz der Europäischen Kommission (ECHO) unterstützt.

– Sahar, 13, palästinensische Geflüchtete im Libanon

Rasha, 14, ist eine syrische Geflüchtete im Libanon. Mir fehlt alles in Syrien: unser Haus, die Schule, meine Freunde und meine Großeltern“, sagt sie. Sie will einmal Zahnärztin werden und träumt davon, die Welt zu bereisen. Foto: Nadine Malli/NRC

Rasha, 14, ist eine syrische Geflüchtete im Libanon. Mir fehlt alles in Syrien: unser Haus, die Schule, meine Freunde und meine Großeltern“, sagt sie. Sie will einmal Zahnärztin werden und träumt davon, die Welt zu bereisen. Foto: Nadine Malli/NRC

Rasha, 14, liest gern. „Ich mag Romane sehr gern“, sagt sie. „Ich schreibe auch gern selbst – ich habe immer gute Noten im Schreiben. Es fällt mir leicht, weil es mir Spaß macht.“ Foto: Nadine Malli/NRC

Rasha, 14, liest gern. „Ich mag Romane sehr gern“, sagt sie. „Ich schreibe auch gern selbst – ich habe immer gute Noten im Schreiben. Es fällt mir leicht, weil es mir Spaß macht.“ Foto: Nadine Malli/NRC

Die siebenjährige Layan wurde inmitten des Krieges in Syrien geboren. Ihre Familie floh in den Libanon, aber sie konnte dort keine Schule besuchen, weil sie keine Ausweispapiere hatte. Mithilfe von NRC ist sie nun ordnungsgemäß registriert und kann wieder zur Schule gehen. Foto: Racha El Daoi/NRC

Die siebenjährige Layan wurde inmitten des Krieges in Syrien geboren. Ihre Familie floh in den Libanon, aber sie konnte dort keine Schule besuchen, weil sie keine Ausweispapiere hatte. Mithilfe von NRC ist sie nun ordnungsgemäß registriert und kann wieder zur Schule gehen. Foto: Racha El Daoi/NRC

Sahar ist eine 13-jährige Palästinenserin, die im Südlibanon lebt. „Es ist das erste Mal, dass ich reite, weil ich eine Wachstumsstörung in meiner linken Hand und im Bein habe“, sagt sie. „Ich ermutige andere, trotz ihrer Schwäche mutig zu sein und für das, was sie wollen, zu kämpfen.“ Foto: Rasha Abo Kharroub/NRC

Sahar ist eine 13-jährige Palästinenserin, die im Südlibanon lebt. „Es ist das erste Mal, dass ich reite, weil ich eine Wachstumsstörung in meiner linken Hand und im Bein habe“, sagt sie. „Ich ermutige andere, trotz ihrer Schwäche mutig zu sein und für das, was sie wollen, zu kämpfen.“ Foto: Rasha Abo Kharroub/NRC

„Wir kommen hier zu NRC, um zu lernen. Ich lerne gern, weil ich mit meinen Freunden in der Schule Spaß habe und wir gut lernen. Später will ich einmal Universitätsprofessorin werden. Ich will den Studierenden Dinge beibringen, von denen sie profitieren können.

Ich will Mathematik lehren, weil ich Mathematik liebe. Ich fühle mich aktiv und mein Kopf arbeitet gut, wenn ich Mathe lerne. Es stimuliert mein Gehirn, so wie Sport meine Muskeln stimuliert.

Ich wünschte, ich könnte nach Syrien zurückkehren, um meine Großmutter und meine Tanten wiederzusehen. Es fehlt mir, mit meiner Tante Reem in unserem Garten zu sein.“

Yasmine besucht eine unserer Zeltschulen in der Bekaa-Ebene, die von der Deutschen Entwicklungsbank unterstützt werden.

– Yasmine, 10, syrische Geflüchtete im Libanon


„In Syrien haben wir in einem großen Haus mit Garten gewohnt. Wir haben Olivenbäume, Granatäpfel, Trauben und Petersilie gepflanzt und haben auf der Schaukel gespielt, die am Granatapfelbaum hing.

Wenn der Krieg nicht gewesen wäre, wären wir jetzt alle zusammen zu Hause in Syrien. Ich vermisse meine Verwandten und auch meine Freunde fehlen mir sehr. Wir haben früher viel zusammen unternommen, aber seit wir im Libanon sind, haben wir keinen Kontakt mehr.

Hier sehe ich fern, besuche meine Freunde oder helfe meiner Mutter bei der Hausarbeit. Ich male und zeichne gern. Meine Lieblingsfarbe ist Blau – diese Farbe benutze ich am meisten, wenn ich male.

Zuhause in Syrien hatten meine Schwestern und ich viel Spaß. Jetzt gäbe es hier für mich nicht viel zu tun, wenn es das Bildungszentrum nicht gäbe, wo ich mein Lieblingsfach Englisch lernen kann.“

– Samar, 12, syrische Geflüchtete im Libanon

Yasmine, 10, lernt gern. Ich will Mathelehrerin werden, weil ich Mathe liebe“, sagt sie. „Es stimuliert mein Gehirn, so wie Sport meine Muskeln stimuliert.“ Foto: Elias Abu Ata/NRC

Yasmine, 10, lernt gern. Ich will Mathelehrerin werden, weil ich Mathe liebe“, sagt sie. „Es stimuliert mein Gehirn, so wie Sport meine Muskeln stimuliert.“ Foto: Elias Abu Ata/NRC

Samar, 12, vermisst ihre alten Freunde aus Syrien. Wir haben früher viel zusammen unternommen“, sagt sie, „aber seit wir im Libanon sind, haben wir keinen Kontakt mehr.“ Foto: Nadine Malli/NRC

Samar, 12, vermisst ihre alten Freunde aus Syrien. Wir haben früher viel zusammen unternommen“, sagt sie, „aber seit wir im Libanon sind, haben wir keinen Kontakt mehr.“ Foto: Nadine Malli/NRC

Wie Sie Mädchen auf der Flucht helfen können:

Helfen Sie uns, die 70,8 Millionen Menschen zu unterstützen, die auf der ganzen Welt vor Krieg und Verfolgung auf der Flucht sind.

Leisten Sie eine Spende an NRC – über unsere sichere und einfache Online-Spendenseite.

Danke! Gemeinsam können wir Leben retten und Menschen helfen, eine neue Zukunft aufzubauen.

Foto: NRC/Hussein Amri