Haoua, Fadimatou und Faouzia sind vor über zehn Jahren aus der Zentralafrikanischen Republik nach Kamerun geflohen. Sie kämpfen mit zahlreichen Hürden und fühlen sich vergessen. Foto: Patricia Pouhe Ngo Nyemb/NRC

Kamerun: Die am meisten vernachlässigte Vertreibungskrise der Welt

Laut einem neuen Bericht des Norwegian Refugee Council (NRC) ist Kamerun derzeit die am meisten vernachlässigten Vertreibungskrise der Welt. Vertreibung ist keine ferne Krise, sondern eine gemeinsame Verantwortung, die nicht ignoriert werden darf, fordert die globale humanitäre Organisation. „In ganz Europa, den Vereinigten Staaten und anderswo haben wir erlebt, dass Geberländer den Menschen in ihrer Not den Rücken kehren“, so Jan Egeland, Generalsekretär des NRC.
Pressemitteilung
Global
Veröffentlicht 03. Juni 2025

Die jährliche Liste der vernachlässigten Vertreibungskrisen von NRC basiert auf drei Kriterien: Mangel an humanitärer Finanzierung, fehlende mediale Aufmerksamkeit und unzureichendes wirksames politisches Engagement zur Beendigung des Konflikts und zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Vertriebenen.

Somit rangiert nach Kamerun Äthiopien auf Platz zwei und damit so hoch wie noch nie. Mosambik ist erstmals mit Platz drei vertreten. Burkina Faso, welches die Liste in den beiden Vorjahren anführte, liegt nun auf Platz vier. Die Demokratische Republik Kongo (DR Kongo), die seit Einführung des Berichts vor neun Jahren durchgehend einen der ersten drei Plätze belegte, ist auf Platz acht gerutscht. Diese Verschiebungen spiegeln jedoch keine bedeutenden Verbesserungen wider, sondern eine harte Realität: Fast alle langwierigen humanitären Krisen werden derzeit vernachlässigt.

„Die internationale Solidarität wird in ehemals großzügigen Geberländern zunehmend von nach innen gerichteter und nationalistischer Politik verdrängt. Dies verschärft die Vernachlässigung von Menschen, die von Krisen und Vertreibung betroffen sind, in einer Zeit, in der eine Rekordzahl von Menschen aus ihrer Heimat vertrieben wurden. In ganz Europa, den Vereinigten Staaten und anderswo haben wir erlebt, dass Geberländer den Menschen in ihrer Not den Rücken kehren“, so Jan Egeland, Generalsekretär des NRC.

„Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir die Einstellung der finanziellen Unterstützung durch die Geberländer nicht als Selbstverständlichkeit hinnehmen. Vertreibung ist keine ferne Krise, sondern eine gemeinsame Verantwortung. Wir müssen uns erheben und eine Rücknahme der drastischen Hilfskürzungen fordern, die jeden Tag mehr Menschenleben kosten.“

Die Lücke zwischen dem, was zur Deckung des humanitären Bedarfs im Jahr 2024 gebraucht wurde, und dem, was tatsächlich zur Verfügung stand, belief sich auf erschreckende 25 Milliarden US-Dollar (ca. 22,07 Milliarden Euro). Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte des gesamten Bedarfs nicht gedeckt werden konnte. Diese Summe klingt zwar hoch, entspricht jedoch lediglich etwa einem Prozent der weltweiten Verteidigungsausgaben im Jahr 2024.

„Eine angemessene Finanzierung ist unerlässlich. Doch allein mit Finanzierung lässt sich das Leid nicht beenden. Ohne wirksame Konfliktlösung, Katastrophenvorsorge und diplomatisches Engagement werden diese langwierigen Krisen weitergehen. Mehr Menschen werden vertrieben werden und mehr Leben werden zerstört werden“, sagt Egeland.

„Von der neuen Bundesregierung erwarten wir vor diesem Hintergrund, dass Deutschland ein verlässlicher humanitärer und entwicklungspolitischer Partner bleibt und seiner globalen Verantwortung gerecht wird“, ergänzt Maike Röttger, Geschäftsführerin von NRC Deutschland.

Kamerun steht wiederholt weit oben auf der Liste und kämpft weiterhin mit drei unterschiedlichen, langwierigen Krisen, durch die Hunderttausende Menschen vertrieben wurden. Das Land ist ein Paradebeispiel für globale Vernachlässigung: wenig Diplomatie, unzureichende Finanzierung und mangelnde Berichterstattung. Die Vertreibungskrise in Kamerun wurde in den Medien weltweit kaum erwähnt, sodass die Realität der Vertriebenen und der vom Konflikt betroffenen Menschen für viele unsichtbar blieb.

„Das Leben ist manchmal sehr schwer, und wir versuchen, mit ein wenig Landwirtschaft und Arbeit in kleinen Betrieben über die Runden zu kommen, um genug zu essen zu haben. Wir machen uns Sorgen um die Zukunft unserer Kinder. Sie müssen zur Schule gehen. Hier in Kamerun sind wir vergessen worden und es fällt uns sehr schwer, überhaupt über die Zukunft unserer Familien nachzudenken“, erklärt Djeinabou, 32, eine aus der Zentralafrikanischen Republik geflüchtete Frau, die in Kamerun lebt.

„Die Welt kann sich nicht auf Unwissenheit berufen, wenn sie die in diesem Bericht aufgezeigten Krisen übersieht. Jedes Jahr warnen wir davor, dass sich die Lage verschlechtern wird, und jedes Jahr wird diese Warnung Realität. Dieses Jahr habe ich diese Befürchtung mehr denn je. Angesichts der Kürzungen der Hilfsbudgets ist es die Aufgabe jeder und jedes Einzelnen von uns, sich zu erheben und den Politiker*innen auf globaler, regionaler und nationaler Ebene zu vermitteln, dass sie ihren Kurs ändern müssen und wir nicht tatenlos zusehen werden, wie zur Flucht gezwungene Menschen zurückgelassen werden. Was wir dieses Jahr tun, wird in Erinnerung bleiben“, sagt Egeland.

Hinweise für die Redaktionen:

  • Jedes Jahr veröffentlicht das Norwegian Refugee Council (NRC) eine Liste der zehn am meisten vernachlässigten Vertreibungskrisen weltweit. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit auf die Notlage von Menschen zu lenken, deren Leiden selten internationale Schlagzeilen macht, die keine oder nur unzureichende Unterstützung erhalten und die selten im Mittelpunkt internationaler diplomatischer Bemühungen stehen. Der Bericht kann hier eingesehen werden.
  • Die Liste der vernachlässigten Vertreibungskrisen für das Jahr 2024 analysiert 34 Vertreibungskrisen anhand von drei Kriterien: mangelnde Finanzierung, fehlende mediale Aufmerksamkeit und Mangel an wirksamen internationalen politischen und diplomatischen Initiativen. Ausführliche Informationen zur Methodik finden Sie hier.
  • Die vollständige Liste für dieses Jahr in ihrer Reihenfolge lautet: Kamerun, Äthiopien, Mosambik, Burkina Faso, Mali, Uganda, Iran, DR Kongo, Honduras und zuletzt Somalia.
  • Kamerun belegte 2023 den zweiten Platz, 2022 den siebten Platz, 2021 den dritten Platz, 2020 den zweiten Platz und führte 2019 sowie 2018 die Liste an.
  • Äthiopien war zuletzt 2021 auf dem zehnten Platz der Liste vertreten.
  • Mosambik ist zum ersten Mal auf dieser Liste vertreten.
  • Burkina Faso ist seit sechs Jahren auf dieser Liste vertreten. 2023 und 2022 belegte es den ersten Platz, 2021 den zweiten, 2020 den siebten und 2019 den dritten.
  • Die DR Kongo führte die Liste dreimal an (2021, 2020 und 2017). In den Jahren 2022, 2019, 2018 und 2016 belegte sie den 2. Platz. Im Jahr 2023 lag sie auf Platz 3.
  • Der humanitäre Hilfsplan für Kamerun für das Jahr 2024 war zu 45 Prozent finanziert. Von den erforderlichen 371 Millionen US-Dollar (ca. 327,5 Millionen Euro) wurden 168,2 Millionen US-Dollar (ca. 148,5 Millionen Euro) bereitgestellt, was einer Finanzierungslücke von 202,8 Millionen US-Dollar (ca. 179 Millionen Euro) entspricht. [Daten vom März 2025] (OCHA).
  • Weltweit wurden 2024 Finanzmittel in Höhe von 24,2 Milliarden US-Dollar (ca. 21,4 Milliarden Euro) bereitgestellt, während der Gesamtbedarf bei 49,5 Milliarden US-Dollar (ca. 43,7 Milliarden Euro) lag. Damit entstand eine weltweite Finanzierungslücke von 25,3 Milliarden US-Dollar (ca. 22,3 Milliarden Euro) (51,1 Prozent) [Daten von März 2025] (OCHA).
  • Die gesamten Militärausgaben beliefen sich im Jahr 2024 auf 2,46 Billionen US-Dollar (ca. 2,33 Billionen Euro). Das entspricht 6,74 Milliarden US-Dollar (ca. 5,71 Milliarden Euro) pro Tag. Angesichts einer weltweiten Finanzierungslücke im humanitären Bereich von 25,29 Milliarden US-Dollar (ca. 22,34 Milliarden Euro) entspricht dies 3,7 Tagen beziehungsweise 1,03 Prozent der weltweiten Militärausgaben im Jahr 2024 (IISS).
  • Die Vertreibungskrise in Kamerun wurde 2024 in 28.800 Artikeln in englischer, spanischer, französischer und arabischer Sprache erwähnt. Das sind 15-mal weniger als die Krise in der Ukraine, die in 451.000 Artikeln erwähnt wurde (Meltwater).
  • Viele wichtige Geberländer kürzen ihre Budgets für Auslandshilfen, die sowohl humanitäre Hilfe als auch Entwicklungshilfe umfassen. Im Januar haben die Vereinigten Staaten (USA) laufende Hilfsprojekte ausgesetzt, um eine Überprüfung ihrer Auslandshilfe durchzuführen. Dadurch mussten die meisten von den USA finanzierten humanitären Maßnahmen vorübergehend oder sogar dauerhaft eingestellt werden (Devex). Im Februar kündigte das Vereinigte Königreich an, seine öffentliche Entwicklungshilfe (ODA) von 0,5 Prozent auf 0,3 Prozent des Bruttonationaleinkommens zu kürzen (britische Regierung). Ebenfalls im Februar kündigte die niederländische Regierung eine Kürzung der Entwicklungshilfe um 2,4 Milliarden Euro ab 2027 an (niederländische Regierung). Auch die französische Regierung kündigte Kürzungen der öffentlichen Entwicklungshilfe um mehr als 2 Milliarden Euro an, was fast 40 Prozent ihrer jährlichen Mittel entspricht (RFI). Auch die Regierungen der Schweiz, Schwedens, Deutschlands und Belgiens haben Kürzungen ihrer Entwicklungshilfebudgets angekündigt (Devex, Devex, SwissInfo, Development Today).

Multimedia:

  • Fotos aus Kamerun und anderen Ländern auf der Liste können hier kostenlos heruntergeladen und verwendet werden.
  • B-Roll-Material steht hier ebenfalls zum kostenlosen Herunterladen und zur freien Verwendung bereit.

Für weitere Informationen oder um ein Interview zu vereinbaren, wenden Sie sich bitte an:

  • Zoe-Marie Lodzik, Communication Adviser, NRC Deutschland: lodzik@nrc-hilft.de, +49 151 578 60663
  • NRC Norwegian Refugee Council weltweite Medien-Hotline: media@nrc.no, +47 905 62 329 

Die jährliche Liste der vernachlässigten Vertreibungskrisen von NRC basiert auf drei Kriterien: Mangel an humanitärer Finanzierung, fehlende mediale Aufmerksamkeit und unzureichendes wirksames politisches Engagement zur Beendigung des Konflikts und zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Vertriebenen.

Somit rangiert nach Kamerun Äthiopien auf Platz zwei und damit so hoch wie noch nie. Mosambik ist erstmals mit Platz drei vertreten. Burkina Faso, welches die Liste in den beiden Vorjahren anführte, liegt nun auf Platz vier. Die Demokratische Republik Kongo (DR Kongo), die seit Einführung des Berichts vor neun Jahren durchgehend einen der ersten drei Plätze belegte, ist auf Platz acht gerutscht. Diese Verschiebungen spiegeln jedoch keine bedeutenden Verbesserungen wider, sondern eine harte Realität: Fast alle langwierigen humanitären Krisen werden derzeit vernachlässigt.

„Die internationale Solidarität wird in ehemals großzügigen Geberländern zunehmend von nach innen gerichteter und nationalistischer Politik verdrängt. Dies verschärft die Vernachlässigung von Menschen, die von Krisen und Vertreibung betroffen sind, in einer Zeit, in der eine Rekordzahl von Menschen aus ihrer Heimat vertrieben wurden. In ganz Europa, den Vereinigten Staaten und anderswo haben wir erlebt, dass Geberländer den Menschen in ihrer Not den Rücken kehren“, so Jan Egeland, Generalsekretär des NRC.

„Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir die Einstellung der finanziellen Unterstützung durch die Geberländer nicht als Selbstverständlichkeit hinnehmen. Vertreibung ist keine ferne Krise, sondern eine gemeinsame Verantwortung. Wir müssen uns erheben und eine Rücknahme der drastischen Hilfskürzungen fordern, die jeden Tag mehr Menschenleben kosten.“

Die Lücke zwischen dem, was zur Deckung des humanitären Bedarfs im Jahr 2024 gebraucht wurde, und dem, was tatsächlich zur Verfügung stand, belief sich auf erschreckende 25 Milliarden US-Dollar (ca. 22,07 Milliarden Euro). Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte des gesamten Bedarfs nicht gedeckt werden konnte. Diese Summe klingt zwar hoch, entspricht jedoch lediglich etwa einem Prozent der weltweiten Verteidigungsausgaben im Jahr 2024.

„Eine angemessene Finanzierung ist unerlässlich. Doch allein mit Finanzierung lässt sich das Leid nicht beenden. Ohne wirksame Konfliktlösung, Katastrophenvorsorge und diplomatisches Engagement werden diese langwierigen Krisen weitergehen. Mehr Menschen werden vertrieben werden und mehr Leben werden zerstört werden“, sagt Egeland.

„Von der neuen Bundesregierung erwarten wir vor diesem Hintergrund, dass Deutschland ein verlässlicher humanitärer und entwicklungspolitischer Partner bleibt und seiner globalen Verantwortung gerecht wird“, ergänzt Maike Röttger, Geschäftsführerin von NRC Deutschland.

Kamerun steht wiederholt weit oben auf der Liste und kämpft weiterhin mit drei unterschiedlichen, langwierigen Krisen, durch die Hunderttausende Menschen vertrieben wurden. Das Land ist ein Paradebeispiel für globale Vernachlässigung: wenig Diplomatie, unzureichende Finanzierung und mangelnde Berichterstattung. Die Vertreibungskrise in Kamerun wurde in den Medien weltweit kaum erwähnt, sodass die Realität der Vertriebenen und der vom Konflikt betroffenen Menschen für viele unsichtbar blieb.

„Das Leben ist manchmal sehr schwer, und wir versuchen, mit ein wenig Landwirtschaft und Arbeit in kleinen Betrieben über die Runden zu kommen, um genug zu essen zu haben. Wir machen uns Sorgen um die Zukunft unserer Kinder. Sie müssen zur Schule gehen. Hier in Kamerun sind wir vergessen worden und es fällt uns sehr schwer, überhaupt über die Zukunft unserer Familien nachzudenken“, erklärt Djeinabou, 32, eine aus der Zentralafrikanischen Republik geflüchtete Frau, die in Kamerun lebt.

„Die Welt kann sich nicht auf Unwissenheit berufen, wenn sie die in diesem Bericht aufgezeigten Krisen übersieht. Jedes Jahr warnen wir davor, dass sich die Lage verschlechtern wird, und jedes Jahr wird diese Warnung Realität. Dieses Jahr habe ich diese Befürchtung mehr denn je. Angesichts der Kürzungen der Hilfsbudgets ist es die Aufgabe jeder und jedes Einzelnen von uns, sich zu erheben und den Politiker*innen auf globaler, regionaler und nationaler Ebene zu vermitteln, dass sie ihren Kurs ändern müssen und wir nicht tatenlos zusehen werden, wie zur Flucht gezwungene Menschen zurückgelassen werden. Was wir dieses Jahr tun, wird in Erinnerung bleiben“, sagt Egeland.

Hinweise für die Redaktionen:

  • Jedes Jahr veröffentlicht das Norwegian Refugee Council (NRC) eine Liste der zehn am meisten vernachlässigten Vertreibungskrisen weltweit. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit auf die Notlage von Menschen zu lenken, deren Leiden selten internationale Schlagzeilen macht, die keine oder nur unzureichende Unterstützung erhalten und die selten im Mittelpunkt internationaler diplomatischer Bemühungen stehen. Der Bericht kann hier eingesehen werden.
  • Die Liste der vernachlässigten Vertreibungskrisen für das Jahr 2024 analysiert 34 Vertreibungskrisen anhand von drei Kriterien: mangelnde Finanzierung, fehlende mediale Aufmerksamkeit und Mangel an wirksamen internationalen politischen und diplomatischen Initiativen. Ausführliche Informationen zur Methodik finden Sie hier.
  • Die vollständige Liste für dieses Jahr in ihrer Reihenfolge lautet: Kamerun, Äthiopien, Mosambik, Burkina Faso, Mali, Uganda, Iran, DR Kongo, Honduras und zuletzt Somalia.
  • Kamerun belegte 2023 den zweiten Platz, 2022 den siebten Platz, 2021 den dritten Platz, 2020 den zweiten Platz und führte 2019 sowie 2018 die Liste an.
  • Äthiopien war zuletzt 2021 auf dem zehnten Platz der Liste vertreten.
  • Mosambik ist zum ersten Mal auf dieser Liste vertreten.
  • Burkina Faso ist seit sechs Jahren auf dieser Liste vertreten. 2023 und 2022 belegte es den ersten Platz, 2021 den zweiten, 2020 den siebten und 2019 den dritten.
  • Die DR Kongo führte die Liste dreimal an (2021, 2020 und 2017). In den Jahren 2022, 2019, 2018 und 2016 belegte sie den 2. Platz. Im Jahr 2023 lag sie auf Platz 3.
  • Der humanitäre Hilfsplan für Kamerun für das Jahr 2024 war zu 45 Prozent finanziert. Von den erforderlichen 371 Millionen US-Dollar (ca. 327,5 Millionen Euro) wurden 168,2 Millionen US-Dollar (ca. 148,5 Millionen Euro) bereitgestellt, was einer Finanzierungslücke von 202,8 Millionen US-Dollar (ca. 179 Millionen Euro) entspricht. [Daten vom März 2025] (OCHA).
  • Weltweit wurden 2024 Finanzmittel in Höhe von 24,2 Milliarden US-Dollar (ca. 21,4 Milliarden Euro) bereitgestellt, während der Gesamtbedarf bei 49,5 Milliarden US-Dollar (ca. 43,7 Milliarden Euro) lag. Damit entstand eine weltweite Finanzierungslücke von 25,3 Milliarden US-Dollar (ca. 22,3 Milliarden Euro) (51,1 Prozent) [Daten von März 2025] (OCHA).
  • Die gesamten Militärausgaben beliefen sich im Jahr 2024 auf 2,46 Billionen US-Dollar (ca. 2,33 Billionen Euro). Das entspricht 6,74 Milliarden US-Dollar (ca. 5,71 Milliarden Euro) pro Tag. Angesichts einer weltweiten Finanzierungslücke im humanitären Bereich von 25,29 Milliarden US-Dollar (ca. 22,34 Milliarden Euro) entspricht dies 3,7 Tagen beziehungsweise 1,03 Prozent der weltweiten Militärausgaben im Jahr 2024 (IISS).
  • Die Vertreibungskrise in Kamerun wurde 2024 in 28.800 Artikeln in englischer, spanischer, französischer und arabischer Sprache erwähnt. Das sind 15-mal weniger als die Krise in der Ukraine, die in 451.000 Artikeln erwähnt wurde (Meltwater).
  • Viele wichtige Geberländer kürzen ihre Budgets für Auslandshilfen, die sowohl humanitäre Hilfe als auch Entwicklungshilfe umfassen. Im Januar haben die Vereinigten Staaten (USA) laufende Hilfsprojekte ausgesetzt, um eine Überprüfung ihrer Auslandshilfe durchzuführen. Dadurch mussten die meisten von den USA finanzierten humanitären Maßnahmen vorübergehend oder sogar dauerhaft eingestellt werden (Devex). Im Februar kündigte das Vereinigte Königreich an, seine öffentliche Entwicklungshilfe (ODA) von 0,5 Prozent auf 0,3 Prozent des Bruttonationaleinkommens zu kürzen (britische Regierung). Ebenfalls im Februar kündigte die niederländische Regierung eine Kürzung der Entwicklungshilfe um 2,4 Milliarden Euro ab 2027 an (niederländische Regierung). Auch die französische Regierung kündigte Kürzungen der öffentlichen Entwicklungshilfe um mehr als 2 Milliarden Euro an, was fast 40 Prozent ihrer jährlichen Mittel entspricht (RFI). Auch die Regierungen der Schweiz, Schwedens, Deutschlands und Belgiens haben Kürzungen ihrer Entwicklungshilfebudgets angekündigt (Devex, Devex, SwissInfo, Development Today).

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Für weitere Informationen oder um ein Interview zu vereinbaren, wenden Sie sich bitte an:

  • Zoe-Marie Lodzik, Communication Adviser, NRC Deutschland: lodzik@nrc-hilft.de, +49 151 578 60663
  • NRC Norwegian Refugee Council weltweite Medien-Hotline: media@nrc.no, +47 905 62 329