Wasser näher ans Dorf bringen

Durch die Reparatur von Brunnen in Bomboyo in der Region Far North in Kamerun sichert NRC Flüchtlingshilfe für Frauen und Mädchen den Zugang zu Wasser.

Die Frauen in Bomboyo mussten früher lange Strecken zu Fuß gehen, um Wasser für ihre Tiere und die Hausarbeit zu holen – drei Kilometer hin und drei Kilometer zurück. Die einfache Strecke dauerte bis zu einer Stunde und war nicht immer sicher für die Frauen.

Glücklicherweise änderte sich das, nachdem NRC Flüchtlingshilfe in Kamerun von den Risiken erfuhr, die die Frauen auf sich nehmen mussten.

In Kamerun, wie auch in vielen anderen Teilen der Welt, liegt die Verantwortung für die Wasserversorgung der Familien überwiegend bei den Frauen und Mädchen, insbesondere in ländlichen Regionen. Das Wasserholen muss jedoch keine riskante und mühsame Aufgabe sein.

Die Bevölkerung des Dorfes Bomboyo im Department Logone-et-Chari ist infolge der Ankunft mehrerer Hundert Binnenvertriebener stark angestiegen. Es wird geschätzt, dass sich hier zusätzlich zu den etwa 2000 Einheimischen 616 Binnenvertriebene und 13 Rückkehrende vorübergehend niedergelassen haben. Wasser, ohnehin schon ein knappes Gut, ist dadurch noch knapper geworden.

Um den dringendsten Bedarf der Frauen und Männer in Bomboyo zu ermitteln, entschied sich unser Wasser-, Sanitär- und Hygieneteam für Fokusgruppen-Diskussionen. So fanden sie heraus, dass zwei Brunnen der Gemeinde nicht mehr funktionierten. In Absprache mit den Gemeindeführern führte NRC Flüchtlingshilfe Reparaturen durch und ersetzte die Entwässerungssysteme.

Mit den reparierten Brunnen hat die Gemeinde nun direkten und sicheren Zugang zu Wasser. Die Frauen müssen keine Risiken durch lange Fußmärsche mehr eingehen. Jetzt dauert das Wasserholen weniger als 20 Minuten – in einer ländlichen Region, in der, wie in den meisten ländlichen Regionen Kameruns, nie ein öffentliches Wassersystem installiert wurde.

„Vor der Reparatur der Brunnen verbrachte ich die meiste Zeit damit, Wasser zu holen. Jetzt habe ich mehr Zeit für die Feldarbeit, die meiner Familie das Essen auf den Tisch bringt“, sagt Amina. Amina ist Mitglied des von NRC Flüchtlingshilfe gegründeten Wassermanagement-Komitees und verantwortlich für die Verwaltung des gesammelten Budgets zur Wartung der Brunnen.

Um eine gerechte Vertretung der bestehenden Bevölkerung zu gewährleisten und Spannungen zwischen den Gemeinden zu vermeiden, besteht jedes Komitee sowohl aus Mitgliedern der Gastgebergemeinde als auch aus Vertriebenen.

Initiativen wie die in Bomboyo, die durch humanitäre Mittel der EU und des Vereinigten Königreichs finanziert werden, tragen nicht nur zur Verbesserung der Lebensqualität von Frauen und Mädchen bei, sondern kommen ganzen Gemeinden, Vertriebenen und Gastgebergemeinden, zugute, indem sie Zugang zu sauberem Wasser ermöglichen und die Gefahr von wasserverursachten und hygienisch bedingten Krankheiten reduzieren.