Uganda

Hilfskürzungen treiben Flüchtlinge in die Verzweiflung

Als Samuel Paul, 67, mit seiner Frau und seinen Kindern nach seiner Flucht aus dem Südsudan in Uganda ankam, hatte er nichts als die Kleidung, die er trug.

Die monatlichen Lebensmittelrationen des Welternährungsprogramms (World Food Programme) halfen ihm, sich zurechtzufinden und seine Familie zu ernähren. Diese Rationen aus Maismehl, Bohnen und Speiseöl waren für Samuel und unzählige andere in der Bidi Bidi-Flüchtlingssiedlung ein Lebensretter.

Die Rationen halfen Samuel mehrere Jahre lang. Doch nun ist das Welternährungsprogramm aufgrund einer dramatischen Mittelknappheit gezwungen, die Lebensmittelrationen für die Flüchtlinge in Bidi Bidi zu kürzen.

Für Samuel hat diese Kürzung der Hilfe verheerende Folgen. Er kämpft nun jeden Tag darum, seiner Frau und seinen vier Kindern etwas zu essen auf den Tisch zu bringen. Er ist gezwungen, nach anderen Möglichkeiten zu suchen, um seine Familie zu ernähren, und ist mitunter auf die Freundlichkeit seiner Nachbarn angewiesen, die das Wenige, das sie haben, mit ihm teilen.

„Mein Herz schmerzt jedes Mal, wenn ich meine Kinder hungrig zu Bett gehen sehe", sagt Samuel. „Ich hätte nie gedacht, dass ich sie einmal so leiden sehen muss."

Fehlende Unterstützung für ältere Menschen

Ältere Flüchtlinge wie Samuel haben es besonders schwer. Viele von ihnen haben Trauma, Verlust und Vertreibung erlebt, was sich auf ihr körperliches und geistiges Wohlbefinden auswirken kann.

Sie haben oft mit dem eingeschränkten Zugang zur Gesundheitsversorgung in der Siedlung zu kämpfen und sind aufgrund von altersbedingten Beschwerden wie Rückenschmerzen und Arthritis in ihrer Mobilität eingeschränkt. Dies macht es ihnen schwer, in der Landwirtschaft mitzuwirken, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Der Mangel an spezialisierter Unterstützung für ältere Menschen verschlimmert ihre Notlage, so dass sie noch stärker isoliert und ausgegrenzt werden.

Für Menschen wie Samuel kann die schwierige Lage sogar dazu führen, dass sie in ihre Heimatländer zurückkehren, obwohl dort weiterhin Konflikte und Gefahren drohen.

„Unsere Lage ist sehr schlecht, und sie wird viele Menschen dazu zwingen, in ihre Heimat zurückzukehren, auch wenn der Krieg dort noch andauert", sagt Samuel. „Und vielleicht ist es sogar besser, dort zu sterben, als hier zu verhungern."