Zerstörung nach dem Wirbelsturm Mocha. Foto: Kaisar Alam/ NRC.

Wirbelsturm Mocha: Rohingya-Flüchtlinge stehen vor vermeidbarer Zerstörung

Veröffentlicht 15. Mai 2023
Statement von Wendy McCance, der Landesdirektorin von NRC Flüchtlingshilfe in Bangladesch, über die Auswirkungen des Wirbelsturms Mocha in Cox's Bazar.

Wir sind zutiefst besorgt über die Zerstörungen, die der Wirbelsturm Mocha in Cox's Bazar, Bangladesch, verursacht hat und die durch größere Investitionen in widerstandsfähigere Häuser hätte verhindert werden können. Zum Glück blieb das größte Flüchtlingslager der Welt von einer totalen Katastrophe verschont, da der Wirbelsturm das Gebiet, das 1 Million Rohingya-Flüchtlinge beherbergt, nicht direkt getroffen hat. Allerdings waren wir beängstigend knapp davor, eine Katastrophe sowohl für die Flüchtlings- als auch für die bangladeschische Gemeinschaft zu erleben, die in anfälligen improvisierten Unterkünften aus Bambus und Planen lebt. Bei einem direkten Treffer des Wirbelsturms hätten diese vollständig zerstört werden können."

Trotz des glücklichen Zufalls, dass der Wirbelsturm das Lager nicht direkt traf, wurde es dennoch von schlechtem Wetter beeinträchtigt. Das betrifft über 21.000 Menschen. Viele Flüchtlingsfamilien haben aufgrund der starken Winde, heftigen Regenfälle und Erdrutsche ihre Häuser verloren, was die unzureichende Infrastruktur des Lagers und die mangelnde Katastrophenplanung verdeutlicht."

Die Rohingya-Flüchtlinge und die Aufnahmegemeinschaften sind erheblichen Schwierigkeiten ausgesetzt, wie geringes Einkommen, begrenzte Entwicklungsmöglichkeiten und sehr widrigen Wetterbedingungen. Die Unterstützung von Flüchtlingen und Aufnahmegemeinschaften beim Bau widerstandsfähiger Häuser, die den immer häufigeren und schwereren klimabedingten Schocks standhalten können, sollte ein dringender erster Schritt sein, aber es bedarf noch viel mehr."

Erneut sehen wir die am stärksten gefährdeten Flüchtlinge im Kampf mit Bränden, Überschwemmungen und nun einem Wirbelsturm. Sie leiden unter Vernachlässigung seitens der internationalen Gemeinschaft, einschließlich weiterer Kürzungen der ohnehin minimalen Lebensmittelrationen. Während wir Wirbelstürme nicht verhindern können, haben wir jedoch die Möglichkeit, ihre Auswirkungen zu mildern. Behandeln wir alle Menschen gleich und zeigen wir unser unerschütterliches Engagement für Mitgefühl und Gerechtigkeit. Dringendes Handeln ist erforderlich, und unsere gemeinsame Antwort wird unsere geteilte Menschlichkeit und Entschlossenheit widerspiegeln."

Für weitere Informationen oder zur Vereinbarung eines Interviews wenden Sie sich bitte an: