
Bis zum 21. Oktober sind seit dem Gewaltausbruch bereits über 4.000 Menschen aus Ostsyrien in den benachbarten Irak geflohen. UNHCR geht davon aus, dass bis zu 50.000 Menschen in den kommenden sechs Monaten die Grenze überqueren könnten, die dann in Lagern untergebracht und mit Wasser, Lebensmitteln, Decken und anderen wichtigen Hilfsgütern ausgestattet werden müssen.

„NRC und der Rest der humanitären Gemeinschaft sind gerüstet, die Geflüchteten mit Zelten, Nothilfepaketen einschließlich Lebensmitteln, Wasser, Hygiene- und Gesundheitsartikeln, Matratzen und Heizgeräten zu unterstützen“, sagt Tom Peyre-Costa, Medienkoordinator bei NRC im Irak.
NRC hat die Kapazitäten, in erster Linie in Dohuk und Ninewa zu reagieren, indem bestehende Programme verstärkt werden und humanitäre Hilfe je nach Bedarf geleistet wird. In Bardarash wurde ein neues Lager für Neuvertriebene eröffnet.
Notbildungsprogramme
„Die meisten syrischen Geflüchteten, die in Bardarash ankommen, sind Familien mit Kindern, die aufgrund des Krieges die Schule abbrechen mussten“, sagt Peyre-Costa.
Die NRC-Bildungsfachkräfte ermitteln derzeit den Bildungsbedarf im Lager, um in den kommenden Wochen mit Notbildungsprogrammen beginnen zu können.

Überqueren der Grenze
Die syrischen Geflüchteten, die die Grenze überqueren, kommen in der Region Kurdistan im Irak an. Sie werden von den kurdischen Behörden in Aufnahmezentren untergebracht und anschließend ins Lager in Bardarash im Gouvernement Dohuk gebracht, wo sie dann humanitäre Hilfe erhalten.
Seit dem Gewaltausbruch in Nordostsyrien am 9. Oktober wurden bisher schätzungsweise 165.000 Personen vertrieben, darunter auch humanitäre Hilfskräfte. Ganze Flüchtlingslager in Syrien wurden aufgrund der eskalierenden Gewalt geräumt. Betroffen davon sind die am meisten gefährdeten Menschen in Syrien, die schon seit Jahren leiden. Diese Militäroffensive bedroht sie nun ein weiteres Mal, und auch Hunderttausende weitere, die vollkommen von der Unterstützung durch humanitäre Organisationen abhängig sind. Darüber hinaus ist auch die humanitäre Hilfeleistung gefährdet, da Hilfskräfte sich selbst in Sicherheit bringen mussten.
